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Antrag: Höhere selvetische Silbentheorie, 1390

verfasst von Theodor Weberle, 2 Wochen vor Zerstörung des Akademiegebäudes

Kapitel

Theorem der selvetischen Silben

Wie bereits in der grundlegenden Erklärung zur Semantik der Selvetik erläutert, besteht ein formgemäss korrekt aufgeschlüsselter Zauberspruch aus drei aufeinanderfolgenden Buchstabenkombinationen, die gemeinhin als “Worte” bezeichnet werden. In diversen Studien, Theorien und Feldforschungen wurde das Zusammenspiel, die Funktion und die Stabilität dieses Vorgehens bestätigt und gesichert, sodass anzunehmen ist, dass die Drei-Wort-Regel in ihrer Rechtmässigkeit unverrückbar ist.
Dennoch berichten historische Texte, Sagen und Mythen von Zaubern, deren Ausmaß an Macht und Verheerung dem gewöhnlichen Gelehrten den Atem zu rauben vermögen - fraglich bleibt hierbei, ob diese Geschichten vom simplen Geist erfunden wurden, oder gar lange verlorene höhere Mächte darstellen, von denen uns nichts weiter als Geschichten erhalten geblieben sind.
Wie kann jedoch eine solche höhere Macht innerhalb der Hermetik errungen werden? Wenn nun, so meine Theorie, die einzelnen Buchstabenkombinationen gar keine Worte darstellen, sondern ganz im Gegenteil lediglich einzelne Klangsilben bilden, besteht sehr wohl die Möglichkeit, die Macht eines Zaubers trotz des Einhaltens der Drei-Wort-Regel in ungeahnte Größen zu vervielfachen. Hierbei ist eine Kombination von bis zu 9 Selvetischen Silben nicht undenkbar, und ermöglicht nicht nur die Einwirkung verschiedener, komplexer Elementstrukturen, sondern auch die Verstärkung von sowohl Manipulatoren, als auch Katalysatoren auf eine Weise, welche die Welt noch nie zuvor gesehen hat.

Versuche diesbezüglich ergaben allerdings trotz weitreichenden Bemühungen keinerlei Erfolg. Weder die Kombination von mehreren Manipulatoren, noch Elementen oder Katalysatoren ergab im Feldversuch irgendeine Form von Reaktion oder Wirkung, weshalb die Experimente dieser Art nach einigen Wochen der Erfolglosigkeit eingestellt wurden.
Dann jedoch fand ich im Studium der Artefaktur neue, wichtige Hinweise darauf, welchen Weg ich zukünftig einzuschlagen haben würde, wollte ich gewünschte Ergebnisse erhalten. Anstatt die reinen Worte innerhalb eines Zaubers mit den oh so beschränkten Methoden der heutigen Hermetik auszusprechen, und dabei zu hoffen dass die archaischen Techniken wie Focus und Selvetik dem Machtschub der höheren Selvetik standhalten würden, beschloss ich eine Erweiterung meiner Versuche um geeignete Trägermittel: Die Artefakte.

Sigillen und Höhere Selvetik

Man nehme an, dass ein jedes selvetisches Buchstabenkonstrukt in eine bestimmte, vorgegebene Form zu übersetzen sei, die mit einem einzigen, durchgehenden Strich nachgezeichnet werden könnte. Nun stelle man sich vor, diese Symbole seien in einer endlosen Abfolge so aneinander zu hängen, dass das endgültige Symbol nicht nur weder über Anfang noch Ende verfügt, sondern auch in sich geschlossen durch die Übersetzung der jeweilig genutzten Symbole einen zusammenhängenden selvetischen Formelsatz ergibt.
Anhand dieser sogenannten “Sigillen”, also Formelsymbolen der Magie, können Artefakte nicht nur in hermetische “Superfoki” verwandelt und somit geladen werden, sie sollten anhand meiner Berechnungen ebenso in der Lage sein, die gravierten höheren selvetischen Formeln in Form eines einzelnen, mächtigen Zaubers zu aktivieren und somit zu bewirken.

Zukunftstheorem

In den nächsten zwei Monaten werde ich diese meine Theorie zur Sigillenartefaktur nicht nur in Feldversuchen austesten, sondern auch meine gesammelten Notizen der letzten sieben Jahre in ein allumfassendes Werk zusammenschreiben, in dem nicht nur der Werdegang meines Theorems, sondern auch die exakten Schritte zur Reproduktion der höheren Selvetik beschrieben werden.
Anwendungsgebiete, die ich bereits im Vorhinein erwähnen und hier festhalten möchte, sind unter anderem das anhaltende Speichern von entfesselter Elementenergie in Artefakten. So sollte es durchaus möglich sein einen Blitz in einem Artefakt zu fangen, um sein grelles Licht zur Beleuchtung zu nutzen.

Fazit

Mit diesem erklärenden Dokument bitte ich hiermit die Akademie der hermetischen Künste zu Löwenstein um eine Freigabe des Studienraums A, um meine Experimente in einem sicheren, geschützten Umfeld durchführen zu dürfen.
Ich gebe hiermit mein Ehrenwort, dass weder dem Konsortium, noch der Akademie Gefahr durch meine Studien drohen.