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Die Institution der Kirche

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Einleitung

Die Kirche des Mithras ist eine der mächtigsten Institutionen des Königreiches, da sie untrennbar mit dem Königtum verbunden ist. Der König begründet seinen Herrschaftsanspruch letztlich mit dem Willen Mithras'. Sowohl für die Auslegung als auch die Verbreitung des Mithrasglaubens ist jedoch die Mithraskirche zuständig. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit der Mithraskirche für die Könige Amhrans schon immer wichtig gewesen.

Strukturen

Die Kirche des Mithras ist zentralistisch aufgebaut. Ihr Haupttempel steht in der Hauptstadt des Königreiches Löwenstein. Außerhalb dieses offiziellen Zentrums des Glaubens gibt es, abgesehen von einem kleinen Tempel in Silendir, nur Gebetsschreine und Statuen von Mithras, an denen die Bürger ihren Glauben ausleben können. Für kirchlichen Rat und Beistand pilgern die meisten Bewohner Amhrans daher nach Löwenstein. Es gibt jedoch auch reisende Prediger des Mithras, die durch die ländlichen Gegenden Amhrans ziehen. Viele von ihnen sind Missionare, die den neuen Glauben auch dorthin bringen wollen, wo noch die Alten Götter verehrt werden.
Innerhalb Löwensteins prägt die Mithraskirche viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Sie richtet Gottesdienste aus und veranstaltet zusammen mit der Obrigkeit Feste – vor allem an kirchlichen Feiertagen. Sie verkündet die Lehren Mithras' in den Straßen der Stadt und gibt dem Alltag der Menschen Sinn und Ordnung. Bei vielen Gelegenheiten spenden die Priester des Mithras ihren obligatorischen Segen, sei es bei der Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft, bei der Schließung einer Ehe oder der Bestattung eines Toten. Manche Priester sammeln auch Spenden, speisen die Armen und pflegen die Kranken. Darüber hinaus können die Priester des Mithras wichtige Eide abnehmen und sind bei vielen Gerichtsprozessen als Ratgeber gefragt.
Kirchenintern folgt der Klerus des Mithras einer strengen Hierarchie. An der Spitze steht dabei der „Bewahrer". Er repräsentiert die gesamte Kirche nach außen hin und füllt sein Amt auf Lebenszeit aus. Darunter stehen die vier Erzpriester, welche zusammen mit ihm den Kirchenrat bilden, und den Kurs der gesamten Institution bestimmen. Sie sind außerdem für die Verwaltung und Rechtsprechung innerhalb der Kirche zuständig. Zudem gibt es noch die Priester, welche den Großteil der alltäglichen Arbeit und die Ausbildung neuer Novizen übernehmen.

Klerikale Magie

Viele Mithraspriester, aber nicht alle, sind gleichzeitig Magier. Sie erhalten Zugang zur Magie, indem sie eine besondere Verbindung zu Mithras eingehen. Dabei gilt es noch immer als Mysterium, ob jeder fromme Mensch diese Verbindung eingehen kann, oder ob allein die Gnade Mithras' entscheidend ist, um für diese Gabe auserwählt zu werden.
Wer jedoch erst einmal über diese Gabe verfügt, der kann sie nach eigenem Wunsch einsetzen. Wer klerikale Zauber benutzt, ist dabei also nicht an das Wohlwollen Mithras' gebunden.
Im Gegensatz zu anderen Magiern sind die Kleriker des Mithras an keine materiellen Hilfsmittel gebunden. Theoretisch setzt ihnen nur die eigene Vorstellungs- und Willenskraft Grenzen. Um ihre fast grenzenlose magische Macht jedoch in geordnete Bahnen lenken zu können, haben sich im Laufe der Kirchengeschichte bestimmte Zauber, auch Liturgien genannt, durchgesetzt. Die Liturgien versuchen die Magie in Einklang mit bestimmten Aspekten Mithras' wirken zu lassen und werden von Generation zu Generation überliefert. Der Begriff der "Liturgie" wird auch gerne in der Öffentlichkeit verwendet, um sich von anderen Magiern und ihren "Zaubern" begrifflich zu distanzieren.
Nach dem erfolgreichen Wirken ihrer Zauber sind Mithraskleriker nur darauf angewiesen, ihren Zugang zur göttlichen Quelle an heiligen Orten zu erneuern – durch Gebet oder Meditation.

Politische Situation

In der jüngeren Vergangenheit wurde die Mithraskirche vor verschiedene politische Herausforderungen gestellt:
Zunächst stellt der Mondwächterglaube natürlich ein Dauerproblem für die Kirche dar. Der aktuelle Bewahrer der Kirche gibt diesbezüglich aber einen recht gemäßigten Kurs vor, der auf gewaltvolle Konflikte und eine aggressive Verfolgung des Alten Glaubens verzichtet. Dementsprechend muss die Mithraskirche momentan friedliche Wege beschreiten, um vor allem in der Landbevölkerung ihren Einfluss auszudehnen.
Ein weiteres Problem, welches seit etwa 10 Jahren besteht, ist der politische Konflikt zwischen dem selbsternannten Herzog von Silendir und dem Truchsess Hieronymus Lichtenwald von Amhran. Dieser Streit droht das Königreich zu spalten und hat sich schon darin geäußert, dass ein abtrünniger Erzpriester namens Hermeno Falkner eine eigene Mithrasenklave in Silendir errichtet hat. Das Problem dabei ist, dass er die Autorität des Kirchenrats in Löwenstein nicht mehr anerkennt und seine eigenen Glaubenslehren verbreitet.
Zuletzt gibt es noch ein drittes, akuteres Problem: Die seit einem Jahr wieder kursierende Hexerkeuche. Fast hundert Jahre nach ihrem ersten Ausbruch, scheint diese Seuche wieder in Amhran Fuß zu fassen. Die Kirche des Mithras ist in diesen Zeiten gefragt, denn von ihr wird sowohl eine Erklärung als auch Heilung der Seuche erwartet. Im Volk sucht man die Schuld an der Hexerkeuche sowohl bei Indharim, als auch bei sich selbst: Manche glauben an Agenten Indharims, die verborgen in der Bevölkerung agieren, Andere halten den neuerlichen Ausbruch dieser schrecklichen Krankheit für eine rätselhafte Strafe Mithras'.

Inquisition

Als Inquisition bezeichnet man Mitglieder der Mithraskirche, welche über das Recht verfügen, unabhängig von weltlichen Gesetzen und Machthabern – zum Beispiel dem Fürsten eines Lehens – schwerwiegenden religiösen Frevel selbstständig zu verfolgen und zu bestrafen. Dazu zählen beispielsweise die Verbreitung gefährlichen Aberglaubens oder ketzerischer Lehrsätze und natürlich auch die Hexerei. Diese Freveltaten müssen jedoch von besonderer Schwere sein, damit sie das Einschreiten der Inquisition ermöglichen:
Die Mithraskirche kann nur mit der Erlaubnis des Königs und nur für die Dauer einer bestimmten Krise die Inquisition ausrufen, was ihr ermöglicht Inquisitoren aus den eigenen Reihen zu ernennen. In der Regel geschieht dies also nur, wenn sich in den Augen des Königs die weltlichen Hüter des Gesetzes – also Lehnsherren, Ritter, Gardisten, Stadtwachen, Richter, Schöffen usw. – als unfähig oder unwillig erweisen, die Ordnung zu wahren und religiöse Freveleien zu unterbinden.
Wenn jedoch einmal die Zeit der Inquisition ausgerufen wird, was fast in jedem Jahrhundert schon einmal geschehen ist, so führt dies meistens zum Erfolg - so schildert es zumindest die Mithraskirche. Bisher hat nämlich jede Inquisition irgendeinen Schuldigen finden können, der daraufhin dem Scheiterhaufen übergeben worden ist.