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Laskandor

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Einleitung

Auszüge aus den Notizen von Sannoh Dietgen, Spähtruppführer zu Nortgard, datiert auf den 20. bis 23. Scheiding 1397, geborgen am 17. Wandelmond 1398:

"Die Männer wurden unruhig sobald wir die Grenze nach Laskandor überschritten hatten. Noch im Zwielicht des neuen Morgens machten wir uns auf den Weg nach Westen entlang der Handelstraße. Die Felder der Bauern waren überwuchert und die einzelnen Bauernhöfe verfallen. Ich liess einige davon kontrollieren, doch sie waren alle längst verlassen.
Am späten Nachmittag näherten wir uns dem Umbrawald und ein dichter Nebel zog auf. Gerade rasten wir am Rande des Waldes in einer alten Holzfällerhütte. Die Männer sind still und ich vermisse das Gelächter vom gestrigen Tag."

"Mit den ersten Sonnenstrahlen sind wir in den Umbrawald aufgebrochen. Noch immer hing der Nebel in der Luft und nahm uns jegliche Sicht. Eigentlich hätten wir in drei Tagen bis zur Adlerschwinge vordringen sollen, jedoch ist der Weg so beschwerlich, dass wir sicher eine Woche brauchen werden.
Eine verfallene Herberge bietet uns Unterschluf für eine kurze Rast, doch wir werden heute bis in die Abendstunden weiterziehen, um möglichst weit voranzukommen. Mir ist aufgefallen, dass der Wald still ist. Keine Tiere sind zu hören."

"Wir haben Danias und Hestor verloren. Hufe donnerten entlang der Handelstraße. Es dauerte einen Moment um die Richtung im Nebel zu bestimmen, doch die Geräusche kamen eindeutig tiefer aus dem Umbrawald und auf uns zu. Wir eilten in Deckung am Wegesrand und nur Momente später preschte ein Reiter an uns vorbei, eine dunkle Silhouette im trüben Nebel. Neben mir war Marian, ein Veteran seit fast zehn Jahren, und ich sah wie ein dunkler Fleck sich in seinem Schritt ausbreitete.
Als wir uns wieder sammelten, fehlten Danias und Hestor - beide waren geflohen. Ich rang mit mir für einige Momente, ob wir weiter ziehen sollten oder beide suchen, bevor mir die Entscheidung genommen wurde. Ein greller Schmerzensschrei durchzog den Nebel und ließ mich bis ins Mark erzittern. Ohne zu zögern rannten wir in die Richtung. Es war einfach ihren Spuren im weichen Waldboden zu folgen, trotz des Nebels. Wir fanden zuerst Danias, dann Hestor. Beiden war der Kopf abgeschlagen worden. Wir suchten noch für einige Zeit, aber beide Köpfe waren verschwunden."

"Wir sind von der Handelstraße abgebogen und folgten einem verwilderten Pfad, der laut unserer Karte eine Abkürzung sein sollte. Der Nebel hatte nachgelassen und in der Ferne war ein Weingarten zu sehen, den wir noch vor Sonnenuntergang erreicht haben. Während einer kurzen Verschnaufpause im Tagesverlauf verschwand Marian, wahrscheinlich ist er desertiert. Ich habe nicht nach ihm suchen lassen. Nun rasten wir in einer Ruine, die vorher wohl dem Weinbauern gehört haben muss."

"Bei allen Göttern, sie sind tot. Alle. Es ist meine Schuld, wir hätten niemals Laskandor betreten dürfen. Wer diese letzten Worte findet, der soll wissen, dass es mir Leid tut."

Geographische Lage

Laskandor nimmt das nordwestliche Drittel der Wildlande ein und ist das größte Lehen Amhrans. Durch das schroffe Fjord, welche die Wildlande vom restlichen Königreich trennt, ist Laskandor schwer zu erreichen. Jedoch teilt es sich eine Grenze mit Nortgard, an deren Nordspitze eine massive Brücke errichtet wurde, um den Handel mit Laskandor zu erleichtern.
Die Landschaft in Laskandor ist stark zerklüftet, geprägt von Bergen, Schluchten und Furchen, die sich durch das Lehen ziehen. Dabei wird ein Großteil des Lehens vom dichten Umbrawald bedeckt. An den Hängen kann man teils noch die Rebgärten der Weinbauern sehen, welche nun überwuchert und vergessen sind.

Charakteristika

Während Laskandors wirtschaftlicher Aufschwung vor allem durch das hochqualitative Buchenholz des Umbrawaldes bedingt war, bietet das Lehen eine Vielzahl an Rohstoffen. Außerhalb des Umbrawaldes konnte man große Äcker und Wiesen finden und selbst im Umbrawald wurde ausgiebige Tierhaltung betrieben. Auch wenn die Bodenschätze nicht so reichhaltig wie die Nortgards waren, wurden diverse Minen gebaut und Erze gefördert.
Besonders hervorheben muss man außerdem den Rotwein aus Laskandor, der auf ganz Amhran bekannt war und zu den besten Weinen des Reiches zählte.

Niedergang

Laskandor war einst das wohlhabendste Lehen in Amhran, das Holz der Umbrawälder war für seine Festigkeit und der Rotwein der Weinberge für seine Süffigkeit bekannt. Doch die großen Feste, die man auf der Burg Adlerschwinge einst feierte, sind eher Teil von Märchen und Balladen, denn Menschen, die sich selbst noch daran erinnern würden, wie das Leben in diesem Lehen tatsächlich ausgesehen hat, gibt es keine mehr.

Im Jahr 1311 wurden in der Nacht, die in die Bücher als "Nacht des Düsternebels" einging, die Burg und das Lehen verloren. In den Berichten der Nortgarder Grenzwachen dieser Tage heißt es, dass plötzlich eine Schar von panischen Flüchtlingen über die Grenze kam. Sie erzählten von einem undurchdringlichen Nebel, der den ganzen Umbrawald verschlungen hätte. Von schmerzerfüllten Schreien und Kämpfen im ganzen Lehen. Doch keiner von ihnen konnte sagen, wer dort gegen wen kämpft.

Versuche mit der Adlerschwinge in Kontakt zu treten oder den Umbrawald zu erkunden sind seitdem gescheitert. Kaum ein Späher, der den Umbrawald betritt, kehrt wieder zurück. Die Wenigen, die es tun, berichten von Geistersiedlungen, die völlig verlassen sind, und vom dichten Nebel, der das Vorankommen behindert.

Heute ranken sich Hunderte von Erzählungen um die damalige Nacht und nicht weniger Geschichten berichten davon, wie es im Lehen Laskandor heute wohl aussehen mag. So heißt es, dass dort Drachen und Dämonen miteinander kämpfen. Oder etwa, dass der Umbrawald zum Leben erwacht sei und sich an all denen gerächt habe, die sein Holz raubten. Man sagt, dass die Gefallenen dort jede Nacht die Nacht des Düsternebels erneut durchleben. Oder auch, dass dies die Strafe von Mithras sei, für die grenzenlose Gier der Einwohner nach immer mehr Macht und Reichtum. In Candaria wird dies gerne mit dem Fluch eines Drachen in Verbindung gebracht.

Bevölkerung

Es gab nie einen typischen Laskandorianer. Die Einheimischen waren nur wenige verstreute Gemeinschaften, sodass ein Großteil der Bevölkerung ab 904 aus den anderen Lehen nach Laskandor strömte, um dort Arbeit zu finden. Die damaligen Arbeiter kamen aus allen Ecken von Amhran und so haben sich in Laskandor die Bräuche und Traditionen vermischt. Jedoch kann man festhalten, dass die Männer und Frauen immer dafür bekannt waren, fleißige Arbeiter zu sein.

Die Nachfahren der Flüchtlinge aus Laskandor, oft Erben Laskandors genannt, haben dafür einen ganz anderen Ruf. Laskandor gilt als verfluchtes Lehen und dieser Fluch wird gerne auch auf dessen einstige Bevölkerung übertragen. Die Nachfahren gelten als verfluchte Unglücksbringer und auch wenn nicht jeder Ahmraner diese Einstellung teilt, reicht es, dass man sie aus Dörfern prügelt und Händler oder Handwerker ihnen die Dienste verweigern, aus Angst, dass der Fluch übertragen wird.
Verständlich, dass Nachfahren der Flüchtlinge ihre Wurzeln zumeist geheim halten und fast immer den Drang haben, sich vor dem restlichen Amhran zu beweisen.

politische Situation

Der Krieg mit Indharim, die sich ausbreitende Seuche im Königreich und der Konflikt zwischen dem Truchsess und dem Herzog haben dafür gesorgt, dass es keine Möglichkeit gab, sich Laskandor mit mehr Aufmerksamkeit zuzuwenden und eine Armee auszuschicken.

Obwohl Laskandor momentan unbewohnbar ist, erheben sowohl Silendir als auch Nortgard immer noch Ansprüche auf das Lehen. Silendir behauptet, Laskandor "entdeckt" zu haben, da die königlichen Expeditionen in Silendir gestartet wurden. Nortgard behauptet, dass es näher an Laskandor sei, seit jeher der Umschlagplatz für den Handel mit dem Lehen und das es überhaupt nur mit dem Granit aus Nortgard erbaut werden konnte.

Historie

894 - Expeditionen des Königs erkunden die Wildlande und finden im Norden einen gigantischen Buchenwald mit hochqualitativem Holz.

904 - In Laskandor wird ein Außenposten errichtet, welcher dazu dient, das Holz über Nortgard in das Königreich zu schaffen. Silendir und Nortgard erheben Ansprüche auf den Außenposten.

927 - Durch die Holzindustrie beginnt Laskandors Aufschwung, der Außenposten entwickelt sich zu einer Stadt und immer mehr Arbeiter zieht es nach Laskandor.

939 - Laskandor wird vom König zu einem eigenen Lehen erklärt, nachdem es ob der Ansprüche auf Laskandor zu bewaffneten Konflikten zwischen Silendir und Nortgard kam.

948 - Die Stadt wird ausgebaut, ein eigenes Militär ausgehoben und der Bau von Burg Adlerschwinge beginnt. Das Lehen floriert.

1150 - Laskandor gilt unumstritten als das reichste Lehen von Amhran.

1305 - Beim Ausbruch der Seuche schließt Laskandor seine Grenzen gegenüber dem restlichen Königreich.

1311 - Die "Nacht des Düsternebels" geht in die Geschichte ein. Über Nacht wird das ganze Lehen von einer unbekannten Macht eingenommen und versinkt im Nebel.
Obwohl Laskandor nicht bewohnbar ist, beharren Silendir und Nortgard weiterhin auf ihre Ansprüche.