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Die Kunst der Hermetik, 900

verfasst von Adalbert Lucius Sperber

Kapitel

Kapitel: Die Elemente

Auf dieser Grundlage gilt es zu verstehen, dass sich all jenes Wissen und Verständnis nur in einem entsprechenden Rahmen anwenden lässt. Um es mit lebendigen Worten zu erklären, will ich sagen, dass man noch so hoch springen könnte, jedoch nie bis zu den Sternen am Firmament greifen könnte.
All jene Magie des Okkulten beruht auf den Elementen, welche unsere Welt formen. So haben wir Feuer, Wasser, Wind und Erde. Jedes davon hat seine eigene Aufgabe und doch greifen sie einander. Und obwohl sie oft Hand in Hand arbeiten, gibt es wenig gefährlicheres als sie falsch zusammenzusetzen.

Elemente nehmen in einem jeden Zauber die Position an zweiter Stelle der Zauberformel ein. Dort sind sie der Kern der Formel, der die Art der Aktion bestimmt.

Hier sei die Definition jener prägenden Elemente:

Feuer sei die Hitze, Feuer sei die Wut, Feuer sei das Zerstörerische, Feuer sei die Bewegung. Feuer sei der Stoß, der die Erde erweckt, Feuer sei der Stoß, der den Tod herbeiführt. Feuer sei der Funke, der Leben erschafft, Feuer seien die Flammen, die das Leben nehmen. Feuer sei der Richter, Feuer sei der Henker, Feuer sei was Entscheidungen fällt. Feuer sei die Würde, Feuer sei die Justiz, Feuer sei das Schicksal. Feuer sei das Barmherzige und Feuer sei das Gnadenlose, Feuer sei aber auch die Willkür, das Unberechenbare, Unverständliche, Fremde. Feuer sei das, was mit Vorsicht behandelt werden soll.

Wasser sei das ewig Beständige, das Fliessende, das niemals Endende. Wasser sei die Ausgeglichenheit, die Ruhe, das Wiegende, Harmonische. Wasser sei die Kälte, das nicht Verurteilende, die Klarheit, die Objektivität. Wasser sei, was unveränderlich, unbezwingbar ist. Wasser sei das Unsterbliche, Urtümliche. Wasser sei, was Klarheit schenken soll, Wasser sei, was durchsichtig machen soll, Wasser sei, was Einsicht schaffen soll, Wasser sei, was den Geist öffnen soll. Wasser sei jedoch auch das stetig Fortschreitende, das Überrollende, das Kraft aus der Ruhe spendet. Wasser sei die Urgewalt der Unaufhaltsamkeit.

Luft sei das Grundsätzliche, Ausschlaggebende. Erst wo Luft ist, kann Leben entstehen, denn Luft sei der Urzustand eines jeden Seins. Wo kein Licht, kein Aug, keine Wärme sind, da ist kalte, leere Luft. Luft ist das Fundament der Seele, welches erst durch das Licht der Erleuchtung erhellt werden kann, Luft ist die Nacht, die erst durch das Sonnenlicht zum Tag wird.
Luft sei der Beginn, der Anfang, das Wurzelwerk des Seins, und alles Leben kommt aus der Luft. So sei Luft auch das Element des Grundsätzlichen. Luft sei, was sich dem Grund und dem Anfang widmet, Luft sei, was grössere Zusammenhänge aus dem Kleinen erkennt.

Erde sei alles, was wächst und fruchtbar ist. Erde sei alles was Bestand und Reife hat. Erde sei alles was leben und sterben kann. Erde sei die Farbe des physischen Anfangs, Erde sei dort wo das Wachstum sichtbar wird, Erde sei das was Wachstum schenken soll. Erde sei die Kleidung des Frühlings, Erde sei die Kleidung der Jugend, die sich des Alters bewusst wird. Erde sei, was Fruchtbarkeit erlangt, Erde schenke man, wem man Fruchtbarkeit wünscht. Erde sei alles kontinuierliche Bestreben, Erde sei was bedacht voranschreitet und niemals vom Ziel abweicht, Erde sei der schützende Schleier, der vor Zerstörung bewahrt.

Kritisch zu beäugen sei vor allem die Kombination von Feuer und Wasser oder von Wind und Erde. Jene Elemente sind solche Gegensätze, dass ihre Bündelung oft zu nicht geringfügig fatalen Folgen führen kann und soll. Hierbei sei ein jeder Ausübende der okkulten Kunst davor gewarnt, dadurch sein eigenes leibliches Wohl als auch jenes seiner Umgebung derartig zu gefährden.

Kapitel: Schöpfungsworte

Jene Worte sind es, welche es vermögen unsere Elemente zu unterwerfen, zu biegen, zu brechen und zusammenzusetzen. Sie sind wie das trockene Holz, durch welches man das lodernde Feuer in die Höhe schickt. Sie sind der Auslöser, der Hirte und der Schinder, der die immer beständigen Elemente antreibt.

Die Schöpfungsworte, stehen am Anfang jeder Formel, damit sie jenen, die ihnen folgen, auch die richtige Bestimmung zuweisen können.

Die Schöpfungsworte sind Schöpfung, Vernichtung, Ordnung und Chaos.

Schöpfung sei der Anfang und der Neubeginn. Die Schaffung und die Kreation, die Füllung und das Sein. Schöpfung sei das Leben und der Aufstieg, das Zusammenkommen und Fügen. Durch Schöpfung sammelt sich ein jedes Element, dem Ruf zu folgen und um dem Ruf zu gehorchen, bereit sich zu formen und zu sein.

Vernichtung sei das Ende und der Niedergang. Die Auflösung und das Vergehen, die Ewigkeit und der Abschied. Vernichtung sei der Tod und die Vergänglichkeit, das Loslösen und Vergessen. Durch Vernichtung verstreut sich ein jedes Element, um zu verstummen wie ihm befohlen wurde.

Ordnung sei der Aufbau und die Struktur. Der Befehl und die Unterwerfung, die Struktur und die Symbolik. Ordnung sei der Willen und dessen Bruch, die Zusammensetzung aus der Verstreuung. Durch Ordnung wird gelenkt und animiert, ein jedes Element nicht fähig sich dem Befehl zu entziehen.

Chaos sei der Wandel und die Veränderung. Der Wirbel und die Unberechenbarkeit, der Abgrund jeder Kultur und jedes Gedankens. Chaos sei der Drang zur Unruhe, wie die Wellen auf höchster See. Durch Chaos werden die Körper der Elemente verwandelt, bereit sich in neue Formen zu brechen.

Kapitel: Die Beherrschungsworte

Beherrschungsworte dienen der letzendlichen Erweiterung, Formung und Bestimmung der grundlegenden Elemente, und folgen an letzter Stelle der Zauberwirkung. Hierbei sind uns drei große Gruppen der Beherrschungsworte bekannt, die bei der Auslegung der gewünschten Wirkung behilflich sein sollen.

Die Beherrschungsworte der Integrität seien für die Beeinflussung von Zusammenhalt und Stabilisierung des Elementes zuständig, und beeinflussen vor allem deren Permanenz in der Welt. Senkende Integritätsworte können so auch der Zerstreuung und Dispersion einer Wirkung dienen.

Die Beherrschungsworte der Skalierung dienen der Maximierung oder Minimierung, sowie der Festlegung der Maße und Masse einer elementaren Manifestation. Ihre Nutzung kann sowohl der endgültigen Skalierung eines Effektes dienen, als auch der flexiblen Bestimmung einer Steigerung oder Senkung.

Die Beherrschungsworte der Frequenz schliesslich werden für die Festlegung von Ausbreitung und Fläche genutzt, und sollen der Darstellung des wirkenden Gebietes dienen.

Aufgrund der Potenz der Beherrschungsworte sei es dringlich angeraten, auf die Nutzung von mehr als einem dieser selvetischen Worte zu verzichten - hernach sei bei der Wahl des Beherrschungswortes große Sorgfalt und Vorsicht angeraten, um die letztlich angestrebte Wirkung nicht durch übereilte semantische Fehlgriffe zu verzerren.