Weil man als Schreiber schlecht verdient
Hatte das Pferd schnell ausgedient
War halt nicht der beste Braune
Aber Fili blieb bei guter Laune
Er folgte einfach seiner Nase
Die Wanderung bracht‘ manche Blase
Und Stolpersteine manche Schramme
Doch Fili blieb Feuer und Flamme

Vom grünen Gras unter den Füßen
Ließ er sich den Tag versüßen
Als der Wind ihm um die Ohren pfiff
Ihn plötzlich pures Glück ergriff
Denn was ihn gar sehr erbaute:
Am Wegesrand lag eine Laute!

Keine Seele weit und breit
So wartete er lange Zeit
Und als die ersten Blätter fielen
War noch keiner da um sie zu spielen
Drum ging die Reise wieder weiter
Der Fili war ein recht Gescheiter
Wo Lauten liegen gibt’s Tavernen
Da musst‘ er sich nicht weit entfernen
Seine starken Kniegelenke
Trugen ihn zur Bernsteinschenke

Am ersten Tisch saß eine Frau
Ihre Haare längst schon grau
Die Laute fest in seiner Hand
Schrie er, bis sie ihn verstand
„Ich suche Barden, kennst du einen?“
Doch leider musste sie verneinen
Für den Rest war sie zu taub
So machte er sich aus dem Staub

Am zweiten Tische angekommen
Waren die Gäste schon benommen
Einer davon der größte Säufer
Feestar, der bärtige Waldläufer
Nachdem sie Fili zum Trinken zwangen
Fragte er mit roten Wangen
„Kennt von euch denn keiner Lieder?“
Doch Feestar trank dabei schon wieder
Und als er das Glas ausgetrunken
Waren alle in Schlaf versunken

Zum letzten Tisch in der Taverne
Ging der Fili nicht so gerne
Karten wurden dort gespielt
Fili fragte ganz gezielt
„Wisst ihr wo ich Barden finde?“
„Wir spielen hier, und jetzt verschwinde!“
Danach wurde er ausgelacht
Das hatte er sich schon gedacht
Und als er das Gelächter hört
War er am Boden zerstört
Als er auf dem Boden schmollte
Geschah das, was das Schicksal wollte
Ein ganz besond‘res Stück Papier
Fand sich in der Ecke hier
Worin es sich denn unterschied?
Darauf geschrieben stand ein Lied!

Mit Lied und Laute ausgestattet
So langsam von der Reise ermattet
Setzte er sie trotzdem fort
Und sucht sein Glück an ander’m Ort

Markus Malakay, Adept und Musiker