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Der Pakt

Diese Geschichte trug sich vor langer Zeit in einem kleinen Dorf namens Lilienfeld in Hohenmarschen zu, von dessen Existenz heute nur noch einige Ruinen zeugen. Menschen siedelten sich dort nie mehr an.
Damals hiess es, einer der Bauern des Dorfes stünde mit Dämonen im Bunde. Die übrigen Mitglieder der Gemeinde wunderten sich darüber, dass sein Felder als einzige des ganzen Dorfes von einer großen Pflanzenfäule verschont blieb, die alle außer ihn selbst in bittere Armut stürzten. Als dies der Kirche zu Ohren kam, beschloss selbige, einige Streiter der Sonnenlegion auszusenden, um den Gerüchten um den Pakt nachzugehen.
Insgesamt vier Paladine und zwei Priester wurden ausgesandt, um die Situation genauer zu untersuchen. Etwa eine Woche lang hielten sie sich in dem kleinen Dorf von gerade mal fünf Höfen auf, sprachen mit den Bewohnern und beobachteten den in Verdacht stehenden Bauern, der mit seiner Familie einen Hof etwas abseits im Norden der anderen Häuser bewirtschaftete. Seine Frau, so erfuhren sie, war vor sechs Jahren gestorben, aber er hatte noch zwei Töchter, die ihm bei der Arbeit halfen.

Als die Gottesdiener am fünften Tag schon sicher waren, dass die anderen Bauern ihren Verdacht nur aus Neid auf den glücklicheren Nachbarn geäußert hatten, hörte einer der Priester bei einem abendlichen Spaziergang plötzlich seltsame Geräusche aus dem Haus des Bauern. Leise schlich er heran und spähte vorsichtig durch eines der Fenster. Dort sah er den Bauern, wie er mit aller Macht einen kleinen Jungen von vielleicht sechs Jahren, den der Priester trotz der gründlichen Beobachtung, die er und seine Begleiter angestellt hatten, vorher noch nie gesehen hatte, mit aller Macht auf dem Boden festhielt. Der Junge aber schlug wild um sich, schrie geifernde Flüche und Schaum stand ihm vor dem Mund. Der Bauer aber hielt ihn fest und redete beruhigend auf ihn ein, während der Junge nach seiner Hand schnappte und sich darin verbiss. Der Priester wandte sich mit Entsetzen von dem Schauspiel ab und eilte zurück zu dem Lager, dass er mit seinen Begleitern aufgeschlagne hatte.

Sofort stürmten die Gottesdiener den Hof des Bauern und zerrten den Jungen heraus, der weiter wild um sich schlug, biss und animalische Laute von sich gab. Es war offensichtlich, dass der Junge besessen war. Der Vater aber stürzte sich auf die Priester und Paladine und versuchte ihnen den Jungen wieder zu entreißen. Mit tränenüberströmtem Gesicht hämmerte er mit den Fäusten auf sie ein, während sie den Jungen zum Dorfplatz zerrten. Die Priester versuchten den Bauern zu beruhigen. Auch die Töchter waren mittlerweile aus dem Schlaf erwacht und folgten unter Wehklagen nach. Die Schreie des Jungen und das Klagen seiner Familie weckten auch die anderen Dorfbewohner, die auf den Platz heraustraten, wo zwei der Paladine den Jungen festhielten. Einer der Priester wandte sich an die Dorfbewohner und fragte, ob sie den Jungen kennen würden, aber sie alle verneinten dies und wunderten sich sehr, dass dieses besessene Kind im Haus des Bauern gefunden worden war.
Die Paladine töteten vor den Augen des Bauern das Kind, das von Dämonen besessen war, denn sie waren nun sicher, die Quelle der Gerüchte über Dämonen gefunden zu haben. Der Bauer aber brach kraftlos zusammen und weinte bitterlich.

Vier Wochen vergingen und die Gottesdiener, die das Dorf aufgesucht hatten, hielten sich längst wieder im Tempel von Löwenstein auf. Als die vier Wochen um waren, nahmen seltsame Dinge ihren Lauf. Alle sechs, die an der Expedition teilgenommen hatten starben innerhalb von drei Tagen unter verschiedenen Umständen. Einer stürzte ins Meer, einer brach sich den Hals, als er eine Treppe herunterfiel, einem fiel an einer Baustelle ein riesiger Felsklotz auf den Kopf, einer starb an einer Lungenerkrankung und die beiden Priester verbrannten bei einem Unfall in einem Fackelzug zu Ehren Mithras.

Zunächst wusste niemand die Geschehnisse, so schrecklich sie auch waren, in einen Zusammenhang zu bringen, doch einem Erzpriester fiel ein, dass die sechs zusammen in Lilienfeld gewesen waren. Am nächsten Tag stellte man eine neue Expedition aus vier Paladinen zusammen, die nach Lilienfeld reisen sollten, um dort nach dem Rechten zu sehen.

Als die Streiter dort ankamen, zeigte sich ihnen ein Bild des Grauens. Die meisten Höfe waren bis auf die Grundmauern abgebrannt und auf dem Dorfplatz lagen die verstümmelten Überreste der Dorfbewohner auf einem großen Haufen. Nur der Hof des einst beobachteten Bauern und seiner Töchter stand unversehrt da. Als die Paladine das Haus betraten fanden sie zunächst nichts, aber schließlich entdeckten sie die Bewohner auf einem der Felder. Dort war ein steinerner Altar aufgeschichtet und die beiden Töchter und der Bauer lagen mit durchgeschnittenen Kehlen davor. In den Händen des Bauern befand sich das noch blutige Messer. Nachdem die Paladine den Altar untersucht hatten, stellten sie fest, dass dieser erst vor wenigen Tagen errichtet worden sein konnte.
Auf dem Schlußstein des Altars aber war ein Schlangenauge eingeritzt. Das Zeichen von Asmodeus - Erzdämon der Rache.