Zum Status
Spieler online: 0
Läden: 0

Zur Anmeldung

Discord Chat

Dullahan

Als Laskandor noch ein mächtiges Lehen war, diente am Hofe des Fürsten ein Ritter von besonderem Mut und gewaltigem Kampfgeschick. Welche Aufgabe ihm auch immer gestellt wurde, er erfüllte sie mit Bravour und im Volke erzählte man sich, dieser Ritter sei im Kampf unbezwingbar. Der Name dieses Ritters war Thanos Dullahan.
Doch die unglaublichen Geschichten, die man sich über ihn erzählte und die an Verehrung grenzende Bewunderung, die man ihm entgegenbrachte sorgten dafür, dass er sich in Laskandor nie richtig als ein Teil des Volkes fühlen konnte. Die Menschen behandelten ihn stets freundlich, aber aus Respekt eher höflich distanziert. So war es für Dullahan unmöglich, Freundschaften zu schließen oder gar eine Familie zu gründen.

Sein Schicksal akzeptierend zog der laskandorische Ritter aus, um das Böse in Amhran zu bekämpfen, wo er nur konnte. Geschichten von seinen Taten drangen an jedes Ohr im Land und überall, wo Dullahan einkehrte wurde er als Held empfangen. Was er sich wirklich wünschte, wurde ihm jedoch verwehrt. Liebe und Freundschaft brachte ihm keiner der Menschen entgegen, die er auf seinen Reisen traf.
Noch viele Jahre zog Dullahan einsam durch die Lande und vollbrachte geradezu übermenschliche Taten, die aller Orten viel Beachtung fanden. Eines Tages jedoch hörte man, dass eben dieser Ritter, der so selbstlos für das Gute gekämpft hatte, gräuliche Taten in den nördlichen Lehen angerichtet haben sollte. Als man eine Expedition aussandte, um Dullahan aufzuspüren, fand man ihn inmitten einer hingeschlachteten Handelskarawane in den Wäldern von Hohenmarschen. Doch auch von dieser Expedition kehrte nur ein ältlicher Priester aus Dullahans Heimatlehen Laskandor zurück, der sofort zu seinem Fürsten eilte, um ihm die schreckliche Nachricht zu überbringen.

Es sollte noch ein Jahr vergehen, ehe man den ehemaligen Helden Amhrans zu fassen bekam und in Laskandor öffentlich zum Richtblock führte. Doch als der Henker sein Beil auf den Hals des Mörders niederschlug, erhob sich der gefallene Ritter, griff seinen eigenen, abgeschlagenen Kopf und hob ihn in die Höhe. Aus blutenden Augen starrte der Kopf in die Menge und einige Zuschauer waren sich sicher, aus seinem blutigen Mund das Wort "Leid" zu vernehmen. Der Geköpfte entwand einem seiner Wächter ein Schwert und schlug sich seinen Weg aus der Stadt heraus, wo er auf seinen Rappen stieg und verschwand. In den folgenden Jahren wurde der kopflose Reiter noch oft gesichtet und jedesmal attackierte er wahllos alle, die in seinem Weg standen mit übermenschlicher Kraft.
Jene, die den Ritter kannten, verstanden, dass selbst ein Held zum Monster wird, wenn ihm das wichtigste im Leben vorenthalten wird.
Liebe.