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Die Werwölfe / Lykanthropen

Mein Liebster, wo bist du gewesen die Nacht?
Du hast dich so heimlich von dannen gemacht.

Und aus dem Walde rief es so grell,
Halb deine Stimme, halb Wolfsgebell.

Nun ist dir verloschen des Auges Gluth,
Um Lippen und Bart eine Spur von Blut;

Wo bist du gewesen? Was hast du gethan?
Was gingen die bellenden Wölfe dich an?

O frage nicht, Liebste, o frage mich nicht,
Die Nacht ist ja schwarz, und der Wald ist ja dicht.

Leicht spült sich die Lippe, leicht spült sich der Bart,
Dass Niemand die Spuren des Blutes gewahrt.

Erloschen die Augen in Scham und in Reu,
Bald glänzen in eherner Härte sie neu.

Und lächelnde Lüge verschleiert so klug
Die Hölle des Herzens, den Furienfluch.

~Arthur (Heinrich Wilhelm) Fitger~

Einleitung

Kaum ein Volk darf sich auf eine derart gleichmässige Mythologie berufen wie die Lykanthropen. Egal in welcher Kultur, egal in welchem Umfeld, der Lykanthropie hängen nur wenige, dafür aber stets sehr ähnliche Geschichten darüber an, wie sie entstanden, wie sie sich verhalten, wie sie aussehen und wie ihr Leben verläuft - und endet.
Die folgende Rassenbeschreibung enthält viele Elemente dessen, was man sich von einem Lykanthropen bereits erwartet hat, wurde allerdings in eine fest vorgegebene Form gebracht, die ein gleichmässiges und vor allem faires Spiel gewährleisten soll. Natürlich gibt es viele Mythen über die Lykanthropie, derer wir nicht habhaft wurden, trotzdem sie ins Konzept gepasst hätten, dennoch gilt die hier beschriebene Form als bindend - Abweichungen davon sind im Spiel nicht erwünscht, wir bitten hierbei um das Verständnis der Lykanthropie-begeisterten Spieler, und hoffen natürlich trotzdem das Spiel einer stimmigen, faszinierenden Rasse ermöglichen zu können.

Herkunft

Woher die Werwölfe kommen, kann kein Mensch so recht erklären und selbst die Ältesten ihrer Art vermögen keine Auskunft darüber zu geben, wer der erste Lykanthrop war, oder wie es dazu kam, dass sich Mensch und Wolf in einigen wenigen Wesenheiten vereinigten. Natürlich bestehen Sagen, Mythen und Legenden darüber, wie ein Dämon einen Menschen verfluchte, auf dass sein Äusseres seinem wilden Wesen gerecht werden sollte, oder darüber wie ein Mann sich in einen Wolf verliebte kaum dass er in dessen Augen gesehen hatte, aber selbst die ältesten Schriftstücke berichten von noch älteren Werwölfen und der fehlenden Antwort auf das "Wann, woher, warum".
Bewiesen ist allerdings, dass die Lykanthropie ebenso wie der Vampirismus eine Form von Fluch ist, wie ihn kein sterbliches Wesen sprechen kann, in seiner Macht dem Werk eines Gottes gleich, und unumkehrbar.

Verbreitung

Werwölfe findet man überall, in jedem Landstrich, jedem Klima und jeder Kultur. Nur die kleinsten Inseln sind von den Halbwesen verschont geblieben, weisen aber zumeist auch gar nicht genügend Lebensformen auf, um die heisshungrigen Räuber ernähren zu können. Dennoch ist diese flächendeckende Verbreitung kein Indiz für die Anzahl von Werwölfen die tatsächlich existieren, denn entgegen ihren menschlichen Verwandten oder ihren vampirischen "Leidensgenossen" sind Lykanthropen nicht nur ein leicht reizbares und kämpferisches, sondern auch ein äusserst schnelllebiges, tragisch rasch sterbendes Volk.
Die wenigen Lykanthropen deren Leben nicht durch die meist fatal verlaufenden höheren Rangkämpfe beendet wurde, finden ihr Ende durch unerbittliche Jäger des Mithrasglaubens, oder aber beenden ihr eigenes Leben, wenn die Unsterblichkeit eine zu harte Bürde zu werden scheint. Selten findet man mehr als eine Handvoll Werwölfe an einem Ort, ist doch die Gefahr, enttarnt zu werden, zu groß um eine zweistellige Population zu riskieren. Wer sich den Zwängen und Regeln eines Rudels nicht beugen will, wandert einsam, und gerade diese nomadisch lebenden Werwölfe sind es, die für die große Verbreitung und die vielen Sichtungen verantwortlich sind.

Eigenschaften

Ein Lykanthrop wird nie als solcher geboren, auch wenn Mythen innerhalb der Gemeinschaft der Halbwesen Gegenteiliges behaupten. Die Lykanthropie selbst gilt gemeinhin als Fluch, der über den Angriff eines Werwolfs auf einen Menschen und dessen Nahtod-Erfahrung verbreitet wird, und unheilbar und unabwendbar zuschlägt.
Dennoch müsste es anhand der bewiesenen Übergriffe von Lykanthropen auf Menschen eigentlich derer tausende Werwölfe geben, und so liegt die Annahme nahe, dass mehr hinter der Wandlung zum Werwolf steckt als nur eine gefährliche Verwundung des Leibes. Tatsächlich werden nur zehn Prozent der von Werwölfen angegriffenen Menschen auch tatsächlich von dem Fluch ergriffen, während die anderen neunzig Prozent entweder jämmerlich und qualvoll am Fieber der Wandlung sterben, direkt nach der Wandlung derart entmenschlicht sind, dass sie selbst sich töten, oder aber den Angriff überleben und keinerlei Anzeichen von Lykanthropie aufweisen.
Wer jedoch die kritischen 30 Tage nach der Infizierung überlebt, seinen Verstand behält und keinen anderen tödlichen Gefahren zum Opfer fällt, findet sich danach in einer neuen Welt vor, die einige erstaunliche Überraschungen bereit hält.

Hunger

Das erste, wichtigste und fatalste Merkmal des Lykanthropenlebens ist der Hunger. Egal wieviel der Lykanthrop frisst, egal wie oft er seiner Gier und seinem Blutrausch nachgibt, er wird niemals die tatsächliche, befriedigende Sättigung erreichen, die seinen Geist beruhigen könnte. Der Wolf im Menschen ist es auch, der stetig nach mehr fordert, den Drang auslöst nach Beute Ausschau zu halten, und eine gewisse Unbeherrschtheit im Angesicht von Nahrung oder gar Wunden verursacht. Der erhöhte Geruchssinn den ein Werwolf auch in Menschenform bis zu einem bestimmten Punkt aufweist ist sowohl Fluch als auch Gabe, denn gerade der Geruch von Angst oder Blut ist es, der den Hunger höher kochen und den Wolf im Manne zur Jagd rufen lässt.

Stärke und Geschwindigkeit

Der definitive Vorteil des Lebens als Werwolf ist die deutlich erhöhte körperliche Stärke, die erhöhten Reflexe, und die Geschicklichkeit eines Raubtieres, die den Werwolf einem Menschen gegenüber deutlich überlegen machen. Die Ausprägung dieser Eigenschaften variiert allerdings von Menschen- zu Wolfsform deutlich, so ist der Lykanthrop im Körper des Wolfes durchaus in der Lage mit einem galoppierenden Pferd für eine kurze Zeit mitzuhalten, während er in Menschenform eher in der Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit brilliert. Die Körperkraft von 2 Männern jedoch weist er in beiden Formen auf.

Regeneration

In einer derart lebensfeindlichen Gesellschaft wie jene der Werwölfe es zumeist ist, stellt die erhöhte Regeneration eines der wichtigsten Mittel zum Überleben dar. Wunden, die nicht von Silber oder einem anderen Lykanthropen in Wolfsform stammen, heilen binnen weniger Stunden, Verletzungen die eigentlich lebensbedrohliche Auswirkungen auf einen Menschen hätten, sind binnen weniger Tage überwunden und hinterlassen nur in den seltensten Fällen Narben. Ist jedoch Silber im Spiel, tritt zumeist auch die lebensbedrohliche Silbervergiftung ein, die den Werwolf nicht nur enorm schwächt, sondern ab einer gewissen Härte auch zum Tode führen kann.
Will man einen Lykanthropen jedoch zuverlässig töten, so gilt die Enthauptung oder die Entnahme des Herzens als einzige wirklich zuverlässige Methode.

Der Zorn

Der natürliche Tod kommt innerhalb der Werwolfsgesellschaft nicht vor, und wäre da nicht die Tendenz zu stetiger Reizbarkeit, Gewaltbereitschaft und der unterschwellig stetig brodelnde Zorn, würden Werwölfe wohl als unsterblich gelten.
Lernt der Werwolf keine stählerne Beherrschung über sein Temperament, seinen Hunger und seinen Zorn, stirbt er früh an seinem eigenen Verhalten - eine völlige Kontrolle über den Zorn und die Reizbarkeit ist jedoch keinem Werwolf möglich.
Fakt ist jedoch, dass der Zorn im Werwolf immer dazu führen wird, dass er früher oder später den gewaltvollen Tod stirbt, sei es durch einen Kampf mit einem Artgenossen, durch die Hand eines Jägers, oder aber durch die Müdigkeit, die früher oder später einen jeden Werwolf ergreift und ihn nach Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten dazu bringt, sein Leben selbst zu beenden.

Die Verwandlung

Die Verwandlung des Leibes vom Mensch zum Wolf ist das herausstechendste Merkmal der Lykanthropie und stellt gleichwohl die größte Faszination an den Werwölfen dar. Wie kann es einem Menschen gelingen, nicht nur die Form seines Körpers, sondern auch dessen Masse in so kurzer Zeit so rapide zu ändern?
Um die eigene Wandlung kontrollieren und beherrschen zu können, benötigt ein Werwolf eine gewisse körperliche Konstitution. Ist der Hunger, der Zorn oder die Angst zu groß, kann es durchaus dazu kommen, dass der Wolfsteil des Verstandes die Kontrolle an sich reisst und eine Wandlung erzwingt, ein fataler Nachteil, lebt der Werwolf innerhalb einer Stadt. Im Zuge seiner Erfahrung jedoch wird die Kontrolle der eigenen Leibesform besser und zuverlässiger.

Die Wandlung selbst ist ein archaischer, schmerzhafter und anstrengender Vorgang, der gerade am Anfang des Lebensweges als Lykanthrop viel Kraft und Zeit erfordert und mit dem Fortgang der Existenz lediglich durch Übung auf eine Dauer von zehn bis fünfzehn Minuten heruntergeschraubt werden kann - der Schmerz wird hierbei intensiver, geschieht die Wandlung unfreiwillig, wird aber niemals gänzlich vermeidbar sein. Die Haut kehrt sich von innen nach aussen, um den Pelz freizugeben, Knochen, Muskeln und Sehnen verschieben, verkürzen oder verlängern sich, ganze Partien des Körpers nehmen andere Form und Gestalt an und Masse wird zugelegt. Hierbei wandelt sich der Überschuss an Körpermasse zu klarem, gallertartigem Schleim, der an Ort und Stelle zurückbleibt.

Werwölfe können willentlich die Form ändern, was ein klarer Vorteil ihrer Art ist, haben jedoch als Gegengewicht auch den Zwang, die Form mindestens einmal pro Wochenlauf zu ändern, um die Kontrolle über ihre Form nicht zu verlieren. Halten sie diese Frist nicht ein, um ihren wölfischen Instinkt zu befriedigen, so kann es durchaus in den unpassendsten Momenten dazu kommen dass ihr Körper die Kontrolle übernimmt und den Zeitpunkt selbst entscheidet. In Wolfsform hingegen geht keinerlei Zwang dazu aus, sich wieder zurückzuverwandeln.
Zwischen den einzelnen Verwandlungen sollte normalerweise mindestens eine Stunde liegen, wird die Verwandlung vor diesem Zeitraum erzwungen, ist der Körper derart geschwächt, dass es durchaus zu Ohnmacht oder krankheitsartigen Schwächesymptomen kommen kann.

Aussehen (Wolfsform)

Die lykanthropische Wolfsform entspricht der eines übernatürlich großen, massigeren Waldwolfes, wobei die Fellfarbe sich hier nur selten an der Haarfarbe des Werwolfs in menschlicher Form orientiert. Eher schon sind schwarze, braune und graue Schattierungen und Musterungen dominant, während weiße, sandfarbene oder gar fuchsrote Schattierungen nicht nur als abnorm gelten, sondern auch durch die geringere Tarnungswirkung rasch zu einem verfrühten Ableben führen können.
Legenden nach ist es den ältesten und mächtigsten Lykanthropen allerdings sogar möglich, nur einzelne Körperteile zu wandeln, zumeist die Hände oder das Gesicht, wodurch auch die Sagen über "Wesen halb Mensch und halb Wolf" entstand. Woher diese Fähigkeit jedoch stammt und ob es sie wirklich gibt, ist unbekannt.

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