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Servano

Kapitel

Einleitung

Das Königsland Servano ist die Geburtsstätte und älteste Bastion des Mithrasglaubens auf Amhran. Hier begann der Feldzug des neuen Gottes durch die Lande und hier begann auch der Sturz der alten Stämme der Ulgard, die den Kontinent über Jahrhunderte hinweg fest in ihrer Hand hielten.
Doch nicht nur in seiner Historie weiß Servano durch weltbewegende Ereignisse zu glänzen, auch in Kunst, Kultur und Menschenschlag hat das Herz des Reiches so Einiges zu bieten.

Geographische Lage

Servano erstreckt sich über den mittleren Westen Amhrans und grenzt an die Ostküste des Ebbenmeers, das von vier weiteren Regionen und den Wildlanden umsäumt wird und auf dessen prominentester Halbinsel die Stadt Löwenstein thront. Als Herzstück Amhrans und als Zentrum des Königreiches bietet Servano weitläufige Handelsrouten, die in alle Himmelsrichtungen verlaufen und die anderen Länder mit dem Königshof verbinden. Hier läuft der Handel des Reiches zusammen, wodurch auch entfernten Regionen ermöglicht wird, ihre Waren in großen Mengen umzuschlagen.
Man könnte sagen, dass Servano neben dem nördlich gelegenen Silendir das einzige Land ist, das vollständig erschlossen wurde und stetig erweitert wird.
Die Straßen nach Süden führen in den ruhigen Landstrich Candaria, im Osten befindet sich die von Gebirgen durchzogene, raue Grenze zu Ravinsthal und im Norden erreicht man Hohenmarschen - sofern man die Sümpfe durchqueren kann.

Im Zentrum Amhrans liegt die Stadt Löwenstein. Sie ist die Hauptstadt des Lehens Servano und gleichzeitig Sitz des Königs von Amhran. Auch wenn viele der anderen Lehen ebenfalls große Städte erbauten, so übertrifft Löwenstein doch alles und ist die mit Abstand größte Stadt von Amhran. Unter Löwenstein erstreckt sich ein Kanalgeflecht, welches in der Länge wohl sogar die Straßenzüge der Stadt selber übertrifft. Das ursprünglich erbaute Kanalsystem ist allerdings heute kaum noch zu erkennen, immer wieder wurden die Kanäle umgebaut oder auf den alten neu geschaffen, um mit der wachsenden Stadt Schritt zu halten.
So kam es, dass heute selbst die Verwalter des Königs keine vollständigen Pläne der Kanäle besitzen, was sie auf der einen Seite nur schwer zu warten macht, auf der anderen Seite aber auch von allerlei Diebesgesindel ausgenutzt wird, welche die Kanäle zu ihren geheimen Wegen unter der Stadt auserkoren haben.
Besonders in den ärmeren Stadtvierteln hält sich sogar hartnäckig das Gerücht, dass sich irgendwo dort unten, in einem mittlerweile trocken gelegten Stauraum, eine ganze Diebesbande ihr Lager errichtet haben soll.

Die majestätische Festung Löwenwacht ragt über der Hauptstadt des Reiches empor wie ein unbeugsamer Ritter, der triumphierenden Blickes über seinem Königreich thront. Das uralte Bollwerk, dessen Grundstein noch vor allen anderen Burgen gelegt wurde, hat ein solches Ausmaß, dass seine Fertigstellung um Jahrzehnte länger als alle anderen Festungen und Schlösser benötigte. Immer dann, wenn sich die Burg gerade ihrer Fertigstellung näherte, beschloss der derzeitige König Amhrans, die Anlagen zu seinen und Mithras Ehren zu erweitern, verbessern und vergrößern, sodass aus dem anfänglichen Prunkschloss mit den Jahren eine gigantische Burganlage wurde, die den Ruf der Uneinnehmbarkeit innehält.

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Hach welche Vielfalt begegnete mir in Löwenstein, dieser Perle in der Bucht von Servano. Eine Hafenstadt eingerahmt von einer mächtigen Mauer, die seit Jahrhunderten dem Ansturm der Feinde trotzt und die Bewohner vor den Widrigkeiten der Natur bewahrt.
Welch bewegte Geschichte Löwenstein doch hat. Einst ein kleines Dorf wurde die Stadt von Mithras, unserem gesegneten Herren, und Mydrion, dem strahlendsten aller Könige, auserwählt, auf immer die Geschicke Amhrans zu lenken.
Weise war diese Wahl, liegt Löwenstein doch zentral und gut geschützt auf einer Landzunge, welche die Stadt nahezu uneinnehmbar macht.
Seit die Schifffahrt praktisch zum Erliegen gekommen ist und auch die tollkühnsten Eroberer die Passage über die von Kriegsschiffen verseuchten Meere nicht mehr wagen, ist Löwenstein stetig und in Frieden zu seiner jetzigen Größe herangewachsen.
Hier laufen alle Handelsrouten zusammen, und wer durch das mächtige Löwentor in den äußeren Stadtring tritt, wähnt sich in eine andere Welt versetzt.
Karren fahren zu jeder Tageszeit über die gepflasterten Straßen, und dicht an dicht drängen sich Fachwerkhäuser, deren obere Stockwerke sich nach vorne zu neigen und in engen Gassen fast zu berühren scheinen.
Folgt man der Hauptstraße in Richtung der Burg, so passiert man mannigfaltige Handelshäuser, die umso prächtiger werden, desto näher man dem Marktplatz kommt.
Eine fortschrittliche Errungenschaft sind die Bürgersteige an den Hauptstraßen, die es den Menschen ermöglichen trockenen Fußes zu laufen, während die Abwasserrinnen wie in jeder Hafenstadt mit der Ebbe den Unrat zum Meer tragen.
Ja, es ist schon eine besondere Stadt, die man sicher in ganz Amhran kein zweites Mal findet.

Doch wehe dem, der sich in die älteren Hafenviertel im Norden der Stadt verirrt. Hier sammelt sich das zwielichte Gesindel, der Abschaum der Menschheit, der seinen dunklen Geschäften nachgeht.
Hehler findet man hier in einigen Kellern, sowie Eingänge in die Unterwelt, denn, so müsst ihr wissen, es existiert unter Löwenstein eine zweite Stadt, bestehend aus alten Katakomben und Kanälen, die seit Jahren brachliegen.
Wer oder was dort haust, weiß niemand so genau, aber die Adeligen, die ihre Herrenhäuser um den Park der Neustadt errichtet haben, ließen aus guten Gründen alle Kanäle in der Nähe ihrer Häuser versiegeln.
Ich selbst wagte mich nur einmal bei Nacht in den Hafen und ich muss sagen, ich verließ die finsteren Gassen schneller wieder, als ich hineingekommen war. Nur die mutigsten Gesellen halten es hier lange genug aus.
Doch möchte ich die Gelegenheit nicht versäumen, über den Tempel des Mithras zu berichten, der sich nahe der Königsburg im Marktviertel erhebt und in dessen Nähe man so oft die frommen Kleriker bewundern kann, die unserem Land den starken Glauben bescherten.

Doch seht selbst, Löwenstein ist eine Reise wert und vergesst nicht den Turnierplatz zu besuchen, jeder freie Bürger darf ihn betreten, und an den berühmten Königsspielen teilnehmen.


- Bericht von Anselm Naurus, selbsternannter Chronist von Amhran.

Charakteristika

Obwohl Servano weitflächig von Wäldern bewachsen ist, gilt ein Großteil des Landes als bewohnt und erschlossen. Auffällig sind hier vor allem die vielen Gehöfte und Bauernhöfe, die sich durch das gesamte Zentrum der Region erstrecken und durch gut befahrene Karrenwege verbunden werden. Vor allem Obst, Getreide und Pferdezucht werden von den Landwirten Servanos betrieben. Um den großen Bedarf an Mühlen zu decken, wurden im Lauf der Jahre Dutzende Blockwindmühlen gebaut, die mit ihrem kuriosen Sockel und der aufrechten, lang gezogenen Form wie Wegweiser aus den Baumkronen ragen.
Handwerker und Händler sind neben dem kuriosen Menschenschlag der Hermetiker hier am Häufigsten zu sehen, aber es besteht kein Zweifel daran, dass die Magie mit ihren Teil zur Formung von Servano geleistet hat. Immerhin befindet sich in diesem Lehen nicht nur die Wiege und das Bollwerk der Mithraskirche, sondern auch die Akademie der Hermetik, die sich dank königlichem Edikt in der Hauptstadt Löwenstein niederlassen und ihr Tagewerk aufnehmen durfte.

Die Straßen in Servano sind zumeist voller Wanderer, die in die angrenzenden Länder reisen und auch Handelskarawanen trifft man hier, im Herzen des Reiches, zuhauf. Wo allerdings so viele Reisende und Fremde unterwegs sind, da ist auch das Verbrechen nicht fern. So ist es nicht überraschend, dass Servanoer Geschwätz immer wieder von Räuberbanden, Dieben und Wegelagerern erzählt, die sich Wälder, Gebirgspässe und andere unwegsame Gelände als Verstecke auswählen, um nahe der Handelsrouten auf geeignete Beute zu warten.
Um dieser Räuberplage entgegen zu wirken, wurden an verschiedenen strategischen Punkten des Landes Wachtürme errichtet, die für die Sicherheit der Reisenden sorgen sollen – doch nicht jeder Punkt des Landes kann auf diese Art geschützt werden, und das Gesindel findet immer wieder neue Flecken für sein Diebeswerk.

Bevölkerung

Wie kaum ein anderes Gebiet wurde Servano mit den Jahren durch die Zuwanderung geprägt. Angezogen von der Strahlkraft des Mithrastempels, dem Glanz des Königshofes oder schlicht der Hoffnung darauf in den verzweigten Strassen Löwensteins ein neues Leben beginnen zu können, kamen und kommen immer Menschen nicht nur aus ganz Amhran, sondern sogar aus Galatia, Juretai oder in sehr seltenen Fällen gar Indharim.

Vor dieser Anziehungskraft verblasst ein wenig die Tatsache, dass Servano ausser eben der Hauptstadt wenig Besonderes zu bieten hat: Die Ernte auf den Feldern ist bestenfalls durchschnittlich, der Flüsterwald undurchdringlich und die Moore wurden trotz aller Beteuerungen noch immer nicht trockengelegt.
Der klassische Anwohner dieses Landstriches hat Wurzeln, die erst seit wenigen Generationen im Boden Servanos verankert sind und betrachtet die Welt mit einer Mischung aus Pragmatismus und Stolz: Nirgendwo sonst ist man so vielseitig ohne herauszuragen, aber nirgendwo sonst gibt es eine Stadt wie Löwenstein!

Die Nähe zur Macht und zu rätselhaften Ereignissen hat zur Folge, dass der typische Anwohner Servanos auf der einen Seite recht weltgewandt ist, auf der anderen Seite aber umso bereiter, dem neuesten Aberglauben zu folgen - während über die in anderen Regionen verbreiteten armseligen Schauergeschichten gern einmal wissend herabgelächelt wird.

Religion

Der Mithrasglaube entstand zur selben Zeit wie das Königreich in Servano und hat hierdurch größten Einfluss auf das gesamte Lehen. Nachdem Mydrion, der erste König Amhrans, von Mithras eingesetzt wurde, verwundert es nicht, dass der Glaube an den Sonnengott auch zur maßgeblichen Religion wurde.
Die Hauptstadt Löwenstein strotzt nur so vor Symbolen des Glaubens, und kaum jemand in der Hauptstadt wagt es, sich gegen den Mithrasglauben auszusprechen. Natürlich gibt es auch dort noch Mondwächter, die zumeist durch Zuwanderung oder aufgrund von Handelsgeschäften ihren Weg in die Hauptstadt gefunden haben, aber im Gegensatz zur Anzahl der Mithrasgläubigen sind ihre Zahlen erschreckend gering.
Die Mondwächter haben es in Servano recht schwer damit, sich zu etablieren und durchzusetzen. Zwar werden sie nicht offiziell verfolgt oder geschnitten, doch mussten die Druiden ihre Schreine und Ritenplätze hinaus in das freie Land vor der Stadt verlagern. Unter Bewohnern gleichen Ranges sind Anfeindungen aber auch keine Seltenheit mehr. Im Umland Löwensteins findet man noch einige wenige Plätze der Verehrung, meist ein gutes Stück abseits der großen Handelsstraßen, und auch so mancher Unterschlupf für Reisende konnte sich dort erhalten.
Zusammengenommen gilt Servanos Mondwächtergemeinschaft jedoch als relativ klein und unauffällig.

politische Situation

Lange Zeit stand Servano als Königslehen unter der direkten Verwaltung des Königs und war damit das einzige Lehen ohne einen Fürsten. Seit der Abreise des Königs nach Indharim hielt Truchsess Hieronymus Lichtenwald von Amhran an seiner Statt die Fäden des Reiches und des Lehens zusammen. Wie in anderen Landstrichen allerdings auch, kann von einer vollständige Kontrolle der Region nicht die Rede sein: Die Servano untergeordneten Baronien Südwald und Eisenthal nehmen nur einen Teil des Landes ein und die Sicherheit ausserhalb der Baronien ist für keinen Reisenden gewährleistet.
Löwenstein als Hauptstadt hatte schon immer einen besonderen Status inne. Mal von einem Stadtrat kontrolliert, dann wieder von einem Hofadeligen mit dem Vogtsposten, scheint die politische Führung der Reichsstadt eher stürmisch als harmonisch. Die Bevölkerung hat sich mit dergleichen allerdings nicht nur abgefunden, sondern auch arrangiert - Bürger Löwensteins sind ein selbstständiges, selbstbewusstes Volk, das sich seines Einflusses auf die Geschicke der Stadt sehr bewusst ist, und demnach auch tatkräftig zupackt, wenn es darum geht Änderungen anzustoßen.
Mit Ravinsthal hat Löwenstein ebenso wie Servano im Großen ein Verhältnis der stetig schwankenden Hassliebe. Einerseits wissen sowohl Ravinsthals als auch Servanos Führung, dass ohne einander kein Auskommen zu finden wäre, andererseits sind sich die Einwohner aufgrund ihrer gegensätzlichen Ansichten zu Politik und Religion spinnefeind und begrüßen sich zumeist eher mit der Klinge als der Hand. So kommt es auch wenig überraschend, dass sich im Umgang dieser Lehen miteinander Konflikte und rauschende Feste die Klinke in die Hand geben.

Historie

0 - Durch einen blutigen Aufstand befreit sich das Volk von der Unterdrückung der wilden Stämme der Ulgard.

255 - Servano befreit Candaria in einem fast einjährigen Krieg von der Herrschaft der Ulgard.

387 – Eine Steitmacht aus Servano besetzt Ravinsthal nach Konflikten zwischen Stammeskriegern und Mithraspriestern.

400 - Servano nimmt das heutige Hohenmarschen ein.

550 - Nach ausgedehnten Kriegen schließt sich Silendir dem Königreich an.

730 - Die letzten Stämme der Ulgard ergeben sich und Nortgard wird Teil des Königreiches.

800 – Eine Delegation von Gelehrten und Kaufmännern aus Indharim errichtet eine Siedlung im bewaldeten Süden von Servano.

1300 - Die Hexerkeuche bricht in Amhran aus und fordert eine hohe Zahl an Todesopfern im dicht besiedelten Servano.

1333 - Die Indharimsiedlung wird vom einem Mob gestürmt, geplündert und niedergebrannt. Überlebende werden im Beisein von Mithraspriestern verbrannt.

1399 - Eine neue, unerwartete Ansteckungswelle der Hexerkeuche befällt vor allem die Hauptstadt Löwenstein.

1400 - Die Kriegsvorbereitungen haben Servano ausgeblutet und die Grenzen der anderen Lehen sind geschlossen.

1403 - Truchsess und ein Großteil des Adels Servanos werden im Zuge der Blutkonklave dahingerafft.

1404 - Gwendoline Falkenstein von Silendir muss ihr Heimatlehen flüchten und ergreift als letzte lebende Verwandte des Königs die Zügel Servanos, um das Lehen in seiner Abwesenheit zu verwalten. Gerüchte erzählen davon, dass sie allerdings auch die Finger nach der Königskrone streckt.